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DESSAU. In den Jahren 1925/26 entstand in Dessau das Bauhaus, die Hochschule für Gestaltung. Walter Gropius (1883–1969) hat das eigentliche Bauhaus – das Hauptgebäude der ehemaligen Hochschule – konzipiert und gilt heute als Vorreiter einer wegweisenden modernen Architektur. Das Bauhaus ist weltweit bekannt und seit 1966 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Aber nicht nur das eigentliche Bauhaus sondern auch weitere Bauten der Architektur der Moderne sind in Dessau zu finden und teilweise auch von Innen zu besichtigen. Auch sie werden als zukunftsweisend für die Architektur des 20. Jahrhunderts angesehen. Insbesondere zu nennen sind hier die vier sogenannten Meisterhäuser, die den an der Hochschule lehrenden „Meistern“ als Wohngebäude dienten. Die Meisterhäuser in Dessau sind eine kleine Siedlung aus drei identischen Doppelhäusern und einem Einzelhaus. Sie wurden nach den Entwürfen von Walter Gropius 1925 bis 1926 errichtet. Nach dem Auszug der Bauhausmeister und Gropius durch die zwangsweise Schließung des Bauhauses im Jahr 1932 wurden die Gebäude teilweise erheblich umgebaut. Nach Zerstörungen im Jahr 1945 und weiterem Verfall in der DDR-Zeit wurden ab den 1990er Jahren die Gebäude renoviert.
Vor der Schließung des Bauhauses 1932 wurde das Direktorenhaus von Walter Gropius genutzt. In den anderen Häusern wohnten u.a. so prominente Künstler wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Paul Klee und der Architekt Ludwig Mies van der Rohe. Van der Rohe plante 1932 - er war damals Direktor des Dessauer Bauhauses, die Trinkhalle in unmittelbarer Nachbarschaft der Meisterhäuser. Das Gebäude überstand den 2. Weltkrieg, wurde aber in den 1960ern abgerissen. Seit einigen Jahren rundet ein Nachbau der Trinkhalle das gesamte Gebäudeensemble wieder ab. Weitere Bauhausbauten verteilen sich über die ganze Stadt und umfassen zusätzlich die Siedlung Dessau-Törten, das Kornhaus, das Stahlhaus und das historische Arbeitsamt.
© Fotos: Lothar Schulz 2024